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Samstag, 16. Mai 2015

Die Fahrt nach Samosir

Von Bukit Lawang ging es am frühen Morgen weiter in Richtung Lake Toba. Auch dies war Teil des Pakets, das wir bei Ecotravel gebucht hatten.

Da die Infrastruktur in Nordsumatra wirklich zu wünschen übrig lässt, brauchten wir volle 12 Stunden für die Fahrt über eine Distanz von ca. 230 km. (Mit den Zwischenstopps, über die ich hier berichte!)

Direkt südlich von Medan begann der Aufstieg in die Berge. Wir schraubten uns auf sich windenden Straßen höher und höher hinauf, die Wolken kamen immer näher und dann bei Berestagi sahen wir den ersten Vulkan auf unserem Trip: Der Sinabung spuckte Dampf.

(Wir waren Mitte Mai da, und im Juni 2015 kam es ja dann auch zu einem Ausbruch, siehe Fotos vom Sinabung)

Unser erster Halt war Berastagi, das berühmt ist für seinen Obst- und Gemüsemarkt. Außerdem ist es dort in einer Höhe von 1330 m kühler als in Medan, so dass der Ort ein sehr beliebtes Ziel für einen Wochenendausflug darstellt. 

Weiter ging es nach Lingga. Das ist ein Dorf der Karo-Batak (Batak sind eine von vielen Volksgruppen auf Sumatra und unterteilen sich in 6 Stämme), die bis heute neben Islam und Christentum auch den Animismus als Religion praktizieren. Man erklärte uns, dass die Karo-Batak an drei Gottheiten glauben: eine in der Unterwelt, eine in der hiesigen Welt und eine im "Himmel". Dieser Glaube wird neben der Haltung beim Gebet auch in der Architektur widergespiegelt (der Körper bzw. das Gebäude bilden Linien schräg nach unten, horizontal und schräg nach oben). 

Nachgelesen habe ich dann, dass der Animismus an die Beseeltheit aller Dinge und Wesen glaubt und außerdem der Ahnenverehrung einen hohen Stellenwert beimisst.

Was mich überrascht hat, ist die Tatsache, dass es im Norden Sumatras so viele Kirchen gibt. Ein Klick auf Wikipedia zeigte, dass 30% der Bevölkerung im Norden Christen sind. 

Auf dem Weg zum Lake Toba machten wir als nächstes Halt am alten Königspalast der Simalungan Batak (ein weiterer Volksstamm auf Sumatra). Diese christliche Dynastie regierte von 1624 bis 1947, deshalb gehört zu der Anlage auch ein weitläufiger christlicher Friedhof. Der letzte König oder Raja mit Namen Mogang starb übrigens 1947 in einer Schlacht gegen die neue demokratische Regierung Indonesiens, die er nicht anerkennen wollte. 

Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir endlich Parapat am Lake Toba. Von dort setzten wir mit der Fähre über nach Samosir. 
  


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